Die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) nimmt Stellung zu den derzeitigen Veröffentlichungen über die Dopingkontrollen im Fußball, die die NADA von der Kontrollfirma Sports Medical Service (SMS) ausführen lässt.
Die Vergabe der rund1200 Wettkampf- und 500 Trainingskontrollen an die Firma SMS verlief korrekt. Im Vergleich von drei Angeboten gab die Firma SMS das wirtschaftlichste Angebot ab und erfüllte am besten die geforderten Bedingungen.
Die NADA hat keine Bedenken bezüglich der Unabhängigkeit der Kontrollausführung durch die Firma SMS. Die NADA organisiert die Dopingkontrollen eigenständig und ist nicht weisungsgebunden bei Art und Umfang der durchzuführenden Kontrollen. Die Auswahl der zu kontrollierenden Athleten in Training und Wettkampf obliegt ausschließlich der NADA. SMS ist für die Durchführung der Probenahme vor Ort und den Probenversand an die WADA akkreditierten Labore im Auftrag der NADA verantwortlich.
Zum zeitlichen Ablauf: Seit Anfang 2014 hat die NADA mit dem DFB angesichts der Anforderungen des neuen WADA- bzw. NADA-Codes, gültig ab 1. Januar 2015, über die Übernahme der Wettkampfkontrollen verhandelt. Der DFB signalisierte seine grundsätzliche Bereitschaft, die Kontrollen an die NADA abzugeben. Voraussetzung dafür war eine vertragliche Vereinbarung zwischen DFB und NADA sowie ein Präsidiumsbeschluss des DFB.
Am 13. März 2015 hat das DFB-Präsidium die Übertragung der Wettkampfkontrollen auf die NADA beschlossen. Der Vertragsschluss erfolgte am 13. bzw. 19. März 2015.
Zeitgleich zu den Verhandlungen mit dem DFB hat die NADA Anfang 2014 erste Gespräche bezüglich der Durchführung der Dopingkontrollen mit Kontrolldienstleistern geführt. Dabei handelte es sich um PWC (Professional Worldwide Controls, Gilching), SIB (Sportmedizinisches Institut Berlin) sowie SMS (Köln). Ziel war es, unmittelbar nach Präsidiumsbeschluss des DFB schnell handlungsfähig zu sein und die zusätzlich 1200 Wettkampfkontrollen zur Saison 2015/16 reibungslos übernehmen zu können. Die rund 500 Trainingskontrollen werden seit langem von der NADA organisiert.
Nach detaillierter Beschreibung der Auftragsanforderungen durch die NADA sowie umfassenden Sondierungsgesprächen, haben alle drei Dienstleister bis Ende Februar 2015 ein Angebot zur Durchführung der Dopingkontrollen abgeben.
Nach dem Präsidiumsbeschluss des DFB vom 13. März 2015 hat der Vorstand der NADA beschlossen, das Angebot der Firma SMS anzunehmen. Die Mitteilung über die Zuschlagserteilung an SMS erfolgte am 16. März 2015. In der Folgezeit verhandelten NADA und SMS die Vertragsdetails. Der Vertragsschluss zwischen NADA und SMS erfolgte am 2. April 2015.
Die Entscheidung für SMS ist aufgrund des wirtschaftlichsten Angebots gefallen. Maßgeblich dabei war, dass die Firma SMS über das geforderte Netzwerk an Medizinern verfügt. Sämtliche Kontrollen werden von approbierten Ärzten durchgeführt oder begleitet. Zudem verfügen die Kontrolleure von SMS über langjährige, nationale und internationale Erfahrung bei der Durchführung von Dopingkontrollen im Fußball und in anderen Sportarten.
Die NADA hat für diesen Auftrag keine öffentliche Ausschreibung nach europäischem Vergaberecht durchgeführt, sondern drei Vergleichsangebote eingeholt. Die Beauftragung der NADA durch den DFB sowie die Festlegung der vertraglich vereinbarten Dienstleistungen, hier die Organisation und Durchführung der Trainings- und Wettkampfkontrollen, unterliegt keiner Bundesförderung. Die NADA wird für den DFB im Rahmen eines üblichen privatrechtlichen Geschäftsverhältnisses aktiv.
Allerdings wurde die Vergabeentscheidung von der NADA am 14. April 2015 nach europäischem Vergaberecht mit einer Einspruchsfrist von 30 Tagen veröffentlicht. Ein Einspruch einer anderen Firma wäre also möglich gewesen, ist aber nicht erfolgt.