Neue analytisches Verfahren ermöglichen seit kurzer Zeit den Nachweis der Doping-Substanz Peginesatide, bekannt als Hematide™. Das Präparat hat bisher noch keine Marktzulassung. Seine Wirkung ist vergleichbar mit der von Erythropoietin (Epo), das vor allem im Ausdauersport für unerlaubte Leistungssteigerungen missbraucht werden kann.
Die Nachweisverfahren wurden am Zentrum für präventive Dopingforschung der Deutschen Sporthochschule Köln und im Schweizer Dopinglabor in Lausanne entwickelt und werden seit Kurzem routinemäßig in der Dopinganalytik angewendet. Inzwischen wurden 120 Serum-Proben der NADA, die zum Teil seit 2010 eingefroren sind, rückwirkend auf Hematide™ untersucht. Bislang sind alle Analysen negativ ausgefallen.
Die Erforschung neuer Nachweisverfahren ist unerlässlich im Kampf gegen Doping. Seit Jahren werden Proben eingefroren, um diese später mit neuen Analysemethoden zu testen. Es ist Teil des NADA-Kontrollstrategie, auf diesem Wege abzuschrecken und Dopingsünder auch noch nach mehreren Jahren überführen zu können. Bisher hat die NADA verschiedene Nachuntersuchungen beauftragt, u.a. auf das Designersteroid Tetrahydrogestrinon (THG), auf Wachstumshormone (HGH) und die Epo-Variante Cera.
Die rückwirkende Analyse von Proben ist Gegenstand der Zusammenarbeit mit dem Institut für Biochemie in Köln sowie dem Institut für Dopinganalytik und Sportbiochemie Dresden in Kreischa. Die beiden Institute gehören zu den insgesamt 33 weltweit akkreditierten WADA-Laboratorien und haben eine Schlüsselposition im Kampf gegen Doping. Sie setzen wichtige Akzente in der Forschung und Analytik und untersuchen nicht zuletzt im Auftrag der NADA genommene Urin- und Blutproben.