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Dopingprävention der besonderen Art

27.08.2010

Die NADA zu Gast am Heinrich Heine Gymnasium in Kaiserslautern

Lügendetektor vor dem Wettkampf und selbstorganisierte Labortests - Die Schüler des Heinrich Heine Gymnasiums in Kaiserslautern staunten nicht schlecht, als David Hoffmann über die Dopingbekämpfung im Natural Bodybuilding erzählte.

Nicht nur der Bericht des Kraftsportlers fesselte die Nachwuchsathleten aus der Pfalz beim Besuch von Sonja Gröning und Dominic Müser. Die beiden Mitarbeiter der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA) touren durch die Eliteschulen des Sports quer durch Deutschland und unterstützen  Lehrkräfte in der Organsiation und Umsetzung von Dopingpräventionsmaßnahmen im Unterricht.

Sieben Topathleten berichteten über ihre Erfahrung mit dem Dopingkontrollsystem, neben Hoffmann auch der frühere Kaiserslauterer Fußballprofi Frank Lelle, Kristin Buth (Tennis), Matthias Krieger, Jasmin Külbs (beide Judo), Martin Reinert und Tobias Schweizer (beide Radsport). Bereitwillig erklärten sie ihre ablehnende Haltung zum Thema "Doping" und standen den Schülern Rede und Antwort. Die Schülerinnen und Schüler selbst erklärten in zahlreichen Referaten ihre Mitschülern unter anderem über die Verbotsliste sowie Wirkungen und Nebenwirkungen von nicht erlaubten Substanzen und Methoden auf.

David Hoffmann ist ehemaliger Kraftdreikämpfer und betreibt heute Natural Bodybuilding, eine spezielle Art des Bodybuildings. Hier kommen neben dem ungewöhnlichen Lügendetektortests und der klassischen Dopingkontrolle nach dem Wettkampf noch weitere Mittel im Kampf gegen Doping zum Einsatz. Weil er aus einer Außenseiter-Sportart mit problematischem Umfeld kommt, organisiert Hoffmann sogar eigene Dopingkontrollen, um seine "weiße Weste" jederzeit nachweisen zu können. Offen erklärt er, dass im klassischen Bodybuilding die Einnahme von Substanzen quasi dazugehöre. Als zukünftiger Mediziner warnte er allerdings mit Nachdruck vor den Folgen. Für ihn sei es undenkbar, auf solche "Hilfsmittel" zurückzugreifen, weil er wisse, was er seinem Körper damit antue. Eine der ersten Fragen der Schüler der Klasse 8 war dennoch: "Können Sie uns mal Ihre Muskeln zeigen?"

Matthias Krieger, sehbehinderter Judoka und in diesem Jahr mit dem Weltmeistertitel aus Antalya zurückgekehrt, erzählte von seinen Erfahrungen mit Dopingkontrollen und den Abmeldepflichten. Er möchte unbedingt in London bei den Paralympics 2012 dabei sein. Deshalb muss er zukünftig als Athlet des Nationalen-Testpools das Abmeldesystem ADAMS bedienen und der NADA seine Aufenthaltsorte mitteilen.

Anschließend schauten sich die zukünftigen Spitzenathleten den Ablauf einer Dopingkontrolle an. Zusammen mit den NADA-Mitarbeitern wurden die wichtigsten Punkte herausgestellt, worauf die Schüler gerade bei ihrer ersten Kontrolle achten müssen und an wen sie sich bei Fragen wenden können. So soll den Schülern die Angst vor Dopingkontrollen genommen werden. Überdies wurden die Schüler von den NADA-Mitarbeitern über Dopingfallen und die Folgen des Dopings (sozial, gesundheitlich,rechtlich, finanziell) aufgeklärt.