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Bloß Therapie oder Doping?

29.05.2012

Ärzte, die als Athletenbetreuer arbeiten, haben in medizinischen Fragen hohe Verantwortung. Verschreiben sie Beta-Blocker nur Hypertonikern und orales Kortison kurzfristig bei einer Neurodermitis? Kommen sie in ihrer Praxis mit Doping in Berührung? Dopingfallen lauern überall. Worauf im Sport tätige Ärzte zu achten haben, erklärte NADA-Medizinerin Jutta Müller-Reul am Olympiastützpunkt Rheinland in Köln.

Etwa 20 Sportmediziner besuchten den Vortrag in Köln. Müller-Reul thematisierte die sich jährlich ändernde Verbotsliste und das richtige Verhalten im Krankheitsfall. „Natürlich können auch Leistungssportler erkranken. In vielen Fällen gibt es erlaubte Alternativen zu Substanzen, die auf der Verbotsliste stehen. Benötigt ein Sportler im Krankheitsfall jedoch eine Substanz oder Methode, die auf der Ver­bots­liste auf­­geführt ist, hat er die Möglichkeit vor der ersten Anwendung eine Medizinische Aus­nah­me­genehmigung bei der NADA zu beantragen,“ sagte die Medizinerin der NADA.

Nach dem Vortrag wurden wichtige Fragen insbesondere zum Antragsverfahren für eine Medizinische Ausnahmegenehmigung beantwortet und Probleme diskutiert. Müller-Reul riet den Teilnehmern, sich in der Medikamenten-Datenbank NADAmed (www.nadamed.de) oder der Beispielliste zu informieren und bei Unsicherheiten die NADA direkt zu kontaktieren: „Im Zweifel sollten Ärzte, Apotheker, aber auch Athleten und Trainer bei uns nachfragen.“

OSP-Leiter Michael Scharf, der zu der Veranstaltung eingeladen hatte, betonte den großen Nutzen der NADA-Informationsmaterialien: „Besonders die handliche MediCard im Spielkartenformat mit verbotenen und erlaubten Medikamenten in Kurzfassung ist bei unseren Athleten ungemein beliebt.“ Das Medizinertreffen findet einmal pro Jahr am OSP statt, Teilnehmer sind Kooperationspartner aus der Sportmedizin und OSP-Mitarbeiter.