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Journalisten-Workshop 2016: Turbulente Zeiten für die Anti-Doping-Arbeit

27.10.2016

"In der internationalen Anti-Doping-Arbeit sind Reformen dringend notwendig. Wir müssen alles unternehmen, damit Vorkommnisse, wie im russischen Sport, nie mehr passieren", betonte Dr. Andrea Gotzmann, Vorstandsvorsitzende der Nationalen Anti Doping Agentur Deutschland (NADA) während der Diskussionsrunde am Nachmittag des diesjährigen Journalisten-Workshops der NADA in Bonn.

In diesem Jahr diskutierte Dr. Andrea Gotzmann (NADA) gemeinsam mit Rob Koehler (Welt Anti-Doping Agentur), Joseph de Pencier (Institute of National Anti-Doping Organisations) und Travis Tygart (U.S. Anti-Doping Agency) über das Thema "Turbulente Zeiten - Was die Anti-Doping-Arbeit aus den Skandalen lernt". Im Zentrum der Debatte standen dabei die Schlüsse, die die internationale Anti-Doping-Arbeit aus den Vorkommnissen und Enthüllungen der letzten knapp anderthalb Jahre zieht.

"Um die Chancengleichheit der sauberen Athletinnen und Athleten weltweit zu gewährleisten, benötigen wir klare Regelungen, die Entscheidungen in der Anti-Doping-Arbeit transparent und nachvollziehbar machen", ergänzte Gotzmann. Unter anderem dazu stellten gestern 18 führende Nationale Anti-Doping-Organisationen (NADOs), bei einem zweiten Treffen in Bonn, Forderungen auf. So sollten Funktionsträger von Anti-Doping-Organisationen nicht gleichzeitig auch Entscheidungsträger innerhalb einer Sportorganisation sein. "Der Fuchs dürfe nicht den Hühnerstall bewachen", sagte Tygart heute und nahm damit ebenfalls Bezug auf das gestrige Treffen.

Am Vormittag hatte die NADA für die anwesenden Journalisten drei Stationen vorbereitet. Experten der NADA informierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmern über die Anti-Doping-Arbeit im deutschen Fußball, unter anderem anhand des Präventionsprogramms sowie des Doping-Kontroll-Systems. Gemeinsam mit dem Institutsdirektor des WADA akkreditierten Dopingkontrolllabors in Kreischa, Dr. Detlef Thieme, ging die NADA an einer weiteren Station auf aktuelle Trends von Schwarzmarkprodukten sowie auf deren Relevanz in der täglichen Anti-Doping-Arbeit der NADA ein.

NADA-Vorstandsmitglied Dr. Lars Mortsiefer zog schließlich eine erste Bilanz zum neuen Anti-Doping-Gesetz. "Die ersten Monate zeigen bereits, dass das Gesetz einen wichtigen Beitrag zur gemeinsamen Anti-Doping-Arbeit von Staat und Sport liefert. Zudem wird die NADA als Institution gestärkt. Der Austausch mit den staatlichen Ermittlungsstellen ist auf einem guten Weg," sagte Dr. Mortsiefer.

Die Diskussionsrunde bildete auch in diesem Jahr den Abschluss des 10. Journalisten-Workshops in Bonn. Die Diskussion wurde live auf dem Facebook-Kanal der NADA übertragen und kann dort in einem Video eingesehen werden, hier.

Folgend finden Sie die Begrüßungsrede von Dr. Andrea Gotzmann, Vorstandsvorsitzende der NADA.