"Doping - eine endlose Geschichte", das war das Thema der Podiumsdiskussion am 6. Oktober im Haus der Geschichte in Bonn. Würde ein Gesetz gegen Doping den Anti-Doping-Kampf vorantreiben? Wie sinnvoll ist es, die Dopingbekämpfung komplett außerhalb des Verbandswesens anzusiedeln und wie sieht die Präventionsarbeit der NADA aus? Diese und viele weitere Punkte waren Inhalt der Begleitveranstaltung zur Ausstellung "Wir gegen uns. Sport im geteilten Deutschland", die von Dr. Marius Breucker (Rechtsanwalt, Fachgebiet Sportrecht), Prof. Dr. Giselher Spitzer (Humboldt-Universität zu Berlin, Projektkoordinator "Translating Doping - Doping Übersetzen") und dem NADA-Vorstandsvorsitzenden Armin Baumert diskutiert wurden. Die Veranstaltung, die in Kooperation mit der NADA stattfand, wurde von Herbert Fischer-Solms (Stellvertretender Leiter Sportredaktion Deutschlandfunk) moderiert.
Die Ausstellung, die viele Exponate auch aus der Dopingvergangenheit der DDR zeigt, war ein Aspekt der Diskussion: "Die Dimension und damit die verbundene Problematik des Dopings im Leistungssport war uns in den 60er Jahren noch nicht so bewusst", sagte Baumert und erzählte aus der Zeit, die er als aktiver Leichtathlet miterlebte. Damals war Doping noch ein wenig diskutiertes Thema im Sport. Heute ist der Anti-Doping-Kampf Teil des täglichen Sportgeschehens. Nicht nur die NADA ist daran beteiligt, sondern auch die Sportvereine. "Die Verbände können das doch gar nicht alleine leisten", meinte Baumert. Breucker plädierte dafür, den Kampf gegen Doping komplett in die Hand einer unabhängigen Organisation wie der NADA zu legen.
Dass Doping auch in Zukunft ein Thema bleibt, darüber waren sich die Diskussionspartner einig. "Doping, eine endlose Geschichte - Fragezeichen oder Ausrufezeichen?", wollte Fischer-Solms abschließend wissen. "Wenn der Sport weiter in den Strudel der kommerziellen Abhängigkeit gerät, müssen wir diese Frage mit einem Ausrufezeichen versehen", meinte Baumert.