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Auch FIFA warnt vor Nahrungsergänzungsmitteln

06.09.2012

Der Fußball-Weltverband FIFA warnt insbesondere Nachwuchsspieler ausdrücklich vor dem Gebrauch von Nahrungsergänzungsmitteln (NEM). Nach Ansicht von FIFA-Chefarzt Jiri Dvorak hat der erhöhte Konsum von Nahrungsergänzungsmitteln im Profi- und Jugendbereich bedenkliche Ausmaße angenommen. Dvorak erklärte am Mittwoch in einer FIFA-Mitteilung, dass fast 35 Prozent der WM-Teilnehmer zuletzt NEM-Präparate eingenommen und damit positive Dopingproben riskiert hätten. "Viele Mittel sind mit verbotenen Substanzen wie anabolen Steroiden verseucht. Das kann bei Dopingtests zu einer Gefahr werden", warnte der Tscheche.

Besonders bei Jugendlichen habe der Gebrauch von Nahrungsergänzungsmitteln stark zugenommen. "Etwa 60 Prozent der unter 16-jährigen Spieler in den USA nehmen täglich Präparate. Sie alle glauben, dass dies ihre Leistungen steigert, was sich definitiv nicht nachweisen lässt", sagte Dvorak, der die Entwicklung als "alarmierend" bezeichnete.

Bereits seit Jahren rät die Nationale Anti Doping Agentur Deutschland von der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln ab. Die jüngste explizite Warnung erfolgte am 27. Juli 2012 (siehe News-Archiv) vor der Gefahr durch Schlankmacher und NEM, die mit Methylhexanamin verunreinigt sind. Diese Stimulans ist im Wettkampf verboten (siehe WADA-Verbotsliste S6.b). Besonders verhängnisvoll ist, dass dieser Wirkstoff nicht immer oder unter vielen unterschiedlichen Bezeichnungen deklariert wird. Diese sind ebenfalls in der NADA-Nachricht vom 27. Juli 2012 nachzulesen. Vor den gesundheitlichen Folgeschäden durch die Anwendung von Methylhexanamin hat im übrigen die Welt-Gesundheitsbehörde WHO gewarnt. In einigen Ländern wurden Zulassungen für entsprechende Präparate von den Behörden zurückgenommen.